Der Schreck ist meist groß, wenn von einem Getriebeschaden die Rede ist. Kein Wunder, denn neben dem Motor gehört es zu den komplexesten und teuersten Bauteilen eines Autos. Aber was macht so ein Getriebe eigentlich und welche Getriebearten gibt es? Das Wissen darüber ist unter Autofahrern nicht sehr verbreitet. Deshalb haben wir hier einige Grundbegriffe rund um das Thema Getriebe zusammengestellt.
Ganz grundsätzlich hat das Getriebe im Kraftfahrzeug die Aufgabe, die Drehzahlmomente des Motors in die Drehzahlmomente des Rades zu übersetzen. Oder anders: Das Getriebe macht aus der reinen Motorleistung einen Antrieb. Entsprechend besteht ein Getriebe, grob vereinfacht ausgedrückt, aus einer Menge beweglicher Verbindungen, die Drehbewegungen übertragen und umwandeln.
Das manuelle oder auch Handschaltgetriebe ist der Klassiker unter den Getriebearten. Manch ein Autofahrer kennt es nur noch aus der Fahrschule und hat seither nur noch Autos mit Automatikgetriebe gefahren. Puristen allerdings schätzen das Gefühl, die Kupplung durchzutreten und dann den Gang per Hand einzulegen – und die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wann es Zeit für den nächsthöheren Gang wird.
Neben diesem subjektiven Gefühl der Kontrolle ist es vor allem der vergleichsweise einfache Aufbau, der für dieses Getriebe spricht: es handelt sich um ein solides, nicht sehr störanfälliges Stück Technik. Muss man dennoch einmal einen Getriebeschaden reparieren lassen, ist dies meist günstiger als bei Automatikgetrieben, sodass es nicht weiter verwunderlich ist, wie weit verbreitet und beliebt diese Art des Getriebes insbesondere in Europa nach wie vor noch ist.
Die ersten automatischen Schaltgetriebe basierten technisch noch auf dem Handschaltgetriebe. Der Fahrer musste keine Kupplung mehr treten und keinen Gang, sondern nur noch die so genannte Fahrstufe wählen: entweder Leerlauf, Parken, Rückwärts oder die normale Fahrt voraus. Alles Weitere und insbesondere die Wahl des richtigen Ganges erledigten dann aber die automatischen Steuergeräte.
Für den Autofahrer war dies deutlich bequemer, dazu waren Verschalten, „Abwürgen“ oder Überdrehen mit dem automatischen Schaltgetriebe bereits ausgeschlossen. Zudem wurde nur beim Schaltvorgang Energie verbraucht. Allerdings dauerte das Schalten noch recht lange, und auch der alte Nachteil des Handschaltgetriebes, der Zugkraftverlust während des Schaltens, war damit noch nicht ausgemerzt. Aus diesem Grund werden automatische Schaltgetriebe der ersten Generation heute nicht mehr in Neuwagen verbaut. Stattdessen wurden die automatischen Schaltgetriebe noch einmal entscheidend verbessert und technisch weiterentwickelt. In Neuwagen findet man fast nur noch Doppelkupplungsgetriebe oder Wandlerautomatik.
Das Doppelkupplungsgetriebe stammt ursprünglich aus dem Rallyesport, ist aber heute in vielen neuen Fahrzeugen zu finden. Dabei verwendet jeder Hersteller seine eigene Bezeichnung: Während BMW schlicht mit DKG abkürzt, nennt VW sein Doppelkupplungsgetriebe „DSG“ für „Direktschaltgetriebe“. Doch auch das DCT von Mercedes oder das S tronic von Audi sind technisch gesehen Doppelkupplungsgetriebe.
In einem Doppelkupplungsgetriebe arbeiten, wie der Name bereits vermuten lässt, zwei Kupplungssysteme nebeneinander: Eines mit den Gängen 1, 3, 5 und gegebenenfalls 7, eines mit den Gängen 2, 4 und 6. Das Besondere ist: Während das Auto in einem bestimmten Gang fährt, also beispielsweise im dritten, ist im zweiten Kupplungssystem der vierte Gang bereits eingelegt. Dieses zweite Kupplungssystem hat aber noch keine Verbindung zum Motor. Kommt dann ein Schaltbefehl, muss nicht etwa erst der niedrigere Gang herausgenommen und der nächsthöhere eingelegt werden, sondern das Getriebe schaltet einfach von einem Kupplungssystem aufs andere mit dem bereits „vorgewählten“ Gang um – was deutlich schneller geht und auch Zugkraftunterbrechungen ausschließt.
Neben dem Doppelkupplungsgetriebe ist die Wandlerautomatik die zweite automatische Getriebeform, die heute noch verbaut wird. Sie hat sich technisch am weitesten entfernt von der ursprünglichen Form eines Schaltgetriebes: Die Umwandlung erfolgt über zwei Räder, von denen eines, das Pumpenrad, mit dem Motor und das andere, das Turbine-Rad, mit dem Antriebsstrang verbunden ist.
Diese beiden Räder befinden sich in einem mit Öl gefüllten Gehäuse. Dreht sich nun das Pumpenrad, versetzt es das Öl in Bewegung. Das Turbine-Rad nimmt diese Bewegung auf und gibt sie an den Antriebstrang weiter. Bei der Wandlerautomatik greifen also keine Zahnräder mehr ineinander; die beiden Räder berühren einander noch nicht einmal mehr. Dadurch wird eine sehr sanfte Schaltung ermöglicht und das Getriebe funktioniert fast ohne jeden mechanischen Verschleiß. Der Wirkungsgrad allerdings fällt gegenüber dem Doppelkupplungsgetriebe ein wenig ab; zudem ist diese Art von Getriebe sehr schwer, was sich langfristig betrachtet natürlich auch auf den Spritverbrauch auswirkt.
Alles in allem gilt: Jede Getriebeform hat ihre Vor- und Nachteile. Eines allerdings steht auf jeden Fall fest: Gibt es Probleme, können wir bei LUFT Motoren GmbH Ihnen weiterhelfen – ganz egal, welches Getriebe Ihr Fahrzeug besitzt und ob Sie Ihr eigenes Getriebe reparieren lassen oder ein gebrauchtes Getriebe kaufen möchten. Melden Sie sich einfach bei uns!
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